Traditionell werden Gemüse in langen Reihen angepflanzt. Nun also im Quadrat, genauer gesagt in Quadraten von ca. 30cm x 30cm. Je Quadrat passt dann also entweder eine Tomate oder eine Paprika, zwei Gurken, vier Erdbeeren oder vier Salatköpfe, neun Zuckerschoten oder 16 Radieschen. Kürbisse und Zucchini in die Ecken platzieren, falls sie sich außerhalb weiter ausbreiten können oder lieber gleich auf den Komposthaufen aus dem Vorjahr setzen. Quadratisch, praktisch, gut… auch im Beet eine gute Idee? Aber sicher! Die Idee dahinter ist ganz einfach: jede Pflanze braucht unterschiedliche Stoffe, um optimal zu wachsen und produziert auch Stoffe und gibt diese wieder ab. Wenn alle Pflanzen so nebeneinander gepflanzt werden, dass sie sich gegenseitig ergänzen, dann ist das eine prima Win-Win-Situation. Dann gibt es Pflanzen, die senden Gerüche aus, die Insekten und Käfer nicht mögen. Mit den richtigen Nachbarpflanzen können also Fraßschäden oder Fäulnisse vermieden werden. Da nicht alle Gemüse der gleichen Art nebeneinander stehen, greifen Schädlinge seltener über.
Damit Du überall gut an das Gemüse herankommst, sollte das Beet maximal 1,2m breit sein. Die Länge ist beliebig. Da die Abstände zwischen den Reihen im konventionellen Anbau entfallen, ist diese Anbauweise viel platzsparender und kompakter. Bei länglichen Beeten ist es vorteilhaft, diese in Nord-Süd-Richtung aufzustellen, so können höher wachsende Pflanzen nicht nur nördlich, sondern auch mittig angeordnet werden und die anderen Pflanzen bekommen vormittags oder nachmittags trotzdem genug Sonne.
Das ganze nun auch noch mit der Idee aus der Permakultur kombiniert, dass der Boden immer bedeckt bleibt und mehrere Pflanzen nacheinander in einem Jahr in dem Quadrat leben und gedeihen, steigert den Ertrag noch einmal. Ich treibe es auf die Spitze und mische auch noch in den Quadraten zwei Freunde zusammen: Gute Nachbarn sind Mais und Stangenbohnen, Möhren und Zwiebeln oder Petersilie, Tomate und Basilikum, Gurke und Bohnenkraut, Kartoffeln und Kümmel, Knoblauch und Erdbeeren… Du kannst die Gemüse, Kräuter und Blumen teilweise im Haus oder Frühbeet vorziehen und so länger das Ernten genießen. Mit einer kleinen Gartenschaufel bist Du bereits gut ausgerüstet. Da die Pflanzen eng stehen, hat Unkraut keine Chance. Sollte es doch nackte Erde geben, kannst Du sie mit Moos, Rasenschnitt, Stroh oder Laub bedecken. Rindenmulch ist aufgrund der entstehenden Säure bei der Verrottung nicht geeignet.
Bereits seit den 80ern gibt es in den USA bereits das “Square Foot Gardening”. Mel Bartholomew, ein amerikanischer Bauingenieur hatte sich zum Ziel gesetzt, eine bequemere Anbaumethode zu entwickeln und kombinierte Hochbeete mit der Anbaumethode in Quadraten. Versuche es doch auch einmal, egal ob im Garten, auf dem Balkon oder der Dachterrasse. Viel Erfolg!